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Der Handwerksgeselle ging
auf die „Walz“
Der frischgebackene Geselle machte sich nach altem Zunftbrauch
nach bestandener Prüfung auf die Wanderschaft, um neue
Methoden und Praktiken kennenzulernen. Sämtliches Wissen des
Berufsstandes wurde damals allein durch die Meister weiter
gereicht. Deshalb war die Wanderschaft die notwendige und nützli-
che Voraussetzung, fachliche Erfahrung und persönlichen Weitblick
zu erlangen. Noch bevor Christian Jakobs I. auf die Wanderschaft
ging, trat er in Bonn dem Katholischen Gesellenverein, auch
Kolpingsfamilie genannt, bei.
Den Wandergesellen Christian Jakobs zog es nach Süddeutschland,
wo er u. a. in Regensburg, Ulm, München und Stuttgart Station
machte.
In München arbeitete er in der königlich bayerischen Hoftischlerei
und machte enge Bekanntschaft mit Adam Stegerwald, dem
Mitbegründer der christlichen Gewerkschaft und späteren preußi-
schen Arbeitsminister. Stegerwald, selbst Schreiner, hatte mit seinen
Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit und gesellschaftspolitischer
Verantwortlichkeit großen Eindruck auf den jungen Tischlergesellen
gemacht, von dem dieser zeitlebens geprägt war.
Von der Wanderschaft zurückgekehrt, glaubte Christian Jakobs I.
nun das Rüstzeug zu haben, sich auf eigene Füße zu stellen. Von
August 1906 an war er in der Kölner Hoftischlerei Pallenberg tätig.
Hier in Köln bereitete er sich auf die Meisterprüfung vor. Diese legte
er am 26. Februar 1907 vor der Handwerkskammer zu Köln ab. Sein
Meisterstück war eine Schlafzimmereinrichtung mit Einlegearbeiten.
Mit der Meisterprüfung legte er den Grundstein zur Eröffnung eines
eigenen Geschäfts.
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